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Die Q2 des HAG besucht die Hauptstadt

Es gehört zum Pflichtprogramm am Hannah-Arendt-Gymnasium: einmal Berlin besuchen. Waren es früher drei Tage, so ist inzwischen eine fünftätige Exkursion in die Bundeshauptstadt vorgesehen. Mit der Rückkehr zu G9 wird die Fahrt künftig in der Klasse 10 stattfinden; die aktuelle Q2 jedoch besuchte Berlin nun gemäß dem G8-Konzept in ihrem letzten Schuljahr vor dem Abitur.

In aller Frühe ging es mit Beginn der letzten Schulwoche vor den Herbstferien los. 87 Schüler*innen und sieben Lehrkräfte machten sich per Zug auf den Weg. Gleich am ersten Tag gab es Eindrückliches zu erleben: eine Führung durch das ehemalige Stasi-Gefängnis. Die z.T. von ehemaligen zu Unrecht Inhaftierten geleitete Führung ließ die perfiden und unmenschlichen Methoden der Staatsicherheit der DDR sichtbar werden. So war einer der Guides in Haft, weil er Flyer für ein Konzert des kritischen Liedermachers Wolf Biermann verteilt hatte. Die Schüler*innen erfuhren aus erster Hand, mit welchen Methoden in der Haftanstalt der Willen der Menschen gebrochen wurde.

Da die Fahrt ganz im Zeichen der politischen Bildung steht, war der Besuch des Reichstaggebäudes obligatorisch. Einmal den Plenarsaal des Bundestages zu betreten und zum Abschluss die Kuppel zu erklimmen gehörte sicherlich zu den Highlights der Fahrt. Besonders spannend war die Fragestunde mit Anja Karliczek (CDU/CSU), ehemaliger Bildungsministerin, die für den Wahlkreis Steinfurt III im Bundestag sitzt. Die Schüler*innen des HAG stellten ihr viele Fragen besonders zur Familien- und Klimapolitik ihrer Fraktion. Die Schüler*innen gaben sich dabei nicht mit jeder Antwort zufrieden, sondern hakten u.a. zu Karliczeks persönlicher Position nach. Besonders der Handlungsbedarf beim Thema Klima und die Position der Politikerin zur Ehe für alle weckten kritische Stimmen aus der Schülerschaft. Die Debatte machte auch Frau Karliczek Spaß: „Ich muss euch wohl am HAG besuchen kommen!“, schlug sie vor, um dort das Gespräch fortzuführen.

Den jeweiligen Leistungskursen entsprechend folgten Tage mit unterschiedlichem Programm. Während der Geographie-LK eine größere Runde durch Berlin machte und sich Investorenprojekte, gentrifizierte Viertel oder das ehemalige Flughafengelände Tempelhofer Feld anschaute, setze der Kunst-LK mit Galerien und Museen und zeichnerischen Erkundungen mit einem Reiseskizzenbuch ganz andere Akzente. Auch für die Geschichts-, Sozialwissenschafts- Pädagogik- und Physikleistungskurse bietet Berlin unendliche Möglichkeiten. Die Zukunftswerkstatt „Futurium“ war z.B. für mehrere LKs ein lohnendes Ziel.

Das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte stand am Freitag dann wieder für die gesamte Stufe auf dem Plan. Nicht zuletzt aufgrund der Namensgeberin des Gymnasiums, Hannah Arendt, hatte sich u.a. die SV der Schule dafür eingesetzt, dass der Besuch eines Konzentrationslagers als wahrscheinlich eindrücklichstes Mahnmal für den Holocaust im Schulprogramm stehen muss. Hannah Arendt hatte sich lautstark dafür eingesetzt, dass das nationalsozialistische Regime bekämpft werden muss und sich während und nach der NS-Zeit u.a. mit den Ursprüngen des Terrors beschäftigt. Über die Taten dieses Regimes an einem Ort wie dem ehemaligen KZ Sachsenhausen zu lernen wird hoffentlich bei allen dazu beitragen, gegen jede Form der Unterdrückung und Diskriminierung vorzugehen.

Neben den vielen Orten des Gedenkens und kontroversen Diskussionen gab es selbstverständlich auch Zeit, die Hauptstadt selbst zu erkunden und die spaßigen Seiten der Stadt mit Shopping und kulinarischen Erlebnissen kennenzulernen. Nach vielen Eindrücken und Erlebnissen, u.a. einem verlorenen und wiedergefundenen Portemonnaie (die WN berichtete), ging es dann direkt in die Herbstferien.

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