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Lehrer-Fortbildung

Fortbildungsangebote wurden von Lehrerinnen und Lehrern des Hannah-Arendt-Gymnasiums in den vergangenen Jahren häufig wahrgenommen. Hierbei muss man grundsätzlich zwischen Veranstaltungen unterscheiden, die als regelmäßige Fortbildungen für das gesamte Kollegiums in Form von Ganztagskonferenzen konzipiert sind, und Veranstaltungen, die von Gruppen oder von einzelnen Lehrerinnen und Lehrern in Bezug auf ihre spezifische Tätigkeit und Funktion an der Schule zugeschnitten sind. Bei letzteren handelt es sich entweder um einzelne Fortbildungstermine oder auch um Veranstaltungen, die wöchentlich stattfinden.

Beispielhaft für kollegiale Fortbildung ist etwa die Ganztagskonferenz im Schuljahr 2013/14 zum Thema Mobbing und Ausgrenzung, die von auswärtigen Fachkräften durchgeführt wurde.

Dieser Fortbildung folgte die Einführung eines Klassenrats in allen Klassen der Sekundarstufe 1, um das soziale Klima innerhalb der Klassengemeinschaften zu stärken, Probleme frühzeitig zu erkennen und so nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Qualität des Unterrichts für alle Beteiligten zu steigern. Die hierfür nötige Klassenleiterstunde ließ sich nur durch eine Änderung in der Stundentafel erreichen, die vom gesamten Kollegium mitgetragen wurde.

Auch in den Vorjahren wurden Fortbildungsveranstaltung durchgeführt, die auf die Umsetzung und Verwirklichung des Schulprogramms abzielen. Beispielhaft hierfür ist die Zielsetzung der „Gesunden Schule“, die sich in verschiedensten Fortbildungen für das gesamte Kollegium wiederfindet, wie etwa Erste Hilfe Lehrgang (2012), AIDS-Prävention (2011), Sexualpädagogik (2011), aber auch in Fortbildungen für einzelne Kollegen zur Lehrergesundheit (2013) oder der Schulsanitäter am HAG (2013).

Neben solchen zentral organisierten Fortbildungen nehmen die Lehrerinnen und Lehrer individuell an einer Vielzahl fachlicher Fortbildungen teil, – im Schnitt zwischen 20 und 40 Veranstaltungen pro Schuljahr (Zeitraum 2011-2014) –  die ein breites Themenspektrum umfassen. Angefangen mit der Implementation neuer Lehrpläne über spezielle fachlich-methodische Vertiefung, Schulung der Funktionsträger, Fortbildung des Lehrerrats, Berufsberatung, Leitung der Bläserklassen, kollegiale Fallsupervision oder Weiterbildung der Ausbildungskoordinatoren liegt auch hier – gemäß dem Leitbild der Schule – neben der fachlichen Bildung ein Schwerpunkt auf der Erziehung der uns anvertrauten Kinder. So wurde im vergangenen Schuljahr sowohl eine gemeinsame Fortbildung von Schülern und Lehrern im Bereich der Mediation durchgeführt, als auch eine regelmäßige Fortbildung von Kolleginnen zu Mobbing-Beauftragten wahrgenommen, um so die begonnene Arbeit nachhaltig zu stärken.

Fortbildungsorganisation

Die Vermittlung von Fortbildungsangeboten und die Teilnahme an solchen Veranstaltungen erfolgt im wesentlichen auf fünf unterschiedlichen Wegen: Ganztagsveranstaltungen, wie oben beschrieben, werden nach einer Meinungsbildung und Absprache in der Lehrerkonferenz von einzelnen Fachschaften in Zusammenarbeit mit der Steuergruppe organisiert. Sich daraus ergebende Veränderungen des Schulalltags werden dann wieder von der Steuergruppe vorbereitet und schließlich in der Lehrerkonferenz diskutiert und ggf. beschlossen oder modifiziert.

Neben diesen allgemeinen Fortbildungsveranstaltungen werden Kollegen von der Schulleitung gezielt auf bestimmte Veranstaltungen angesprochen, die im Rahmen der Organisation und Umsetzung des Schulalltags unerlässlich sind, wie beispielsweise Angebote, die die Aufgabenbereiche der Koordinatoren und Stundenplaner betreffen, wie etwa das neu eingeführte Untis-Programm.

Ein weiteres Element der Fortbildungsorganisation findet sich in den Fachschaften, in denen die Fachvorsitzenden in Absprache mit der Fachschaft bestimmte Vertreter für Fortbildungsveranstaltungen benennen. Dieses Vorgehen bezieht sich neben der Umsetzung neuer Lehrpläne besonders auch auf methodisch-fachliche Schulung. Die so neu gewonnenen Kenntnisse und Materialien werden dann von den Kollegen wieder in die Fachschaft gebracht, um als Multiplikatoren diese Neuerungen in den Unterricht zu bringen.

Daneben gibt es schulinterne Fortbildungsveranstaltungen, wie beispielsweise von der Informatik jährlich angeboten, in denen fachfremde Lehrerinnen und Lehrer mit dem Umgang mit dem Computer und dem Netzwerks vertraut gemacht werden. Ein weiteres Beispiel sind die kollegialen Supervisionsgruppen (2011), in denen in monatlichen Treffen unter der Leitung eines auswärtigen Supervisors unterrichtsrelevante Themen wie Unterrichtsstörungen, gruppendynamische Prozesse, Umgang mit behinderten Kindern u.a. besprochen wurden.

Schließlich werden Fortbildungen häufig auch aus Eigeninitiative von Lehrerinnen und Lehrern wahrgenommen, die auf Angebote durch regelmäßige Aushänge im Lehrerzimmer und den Fortbildungsordner aufmerksam werden.

Fortbildungsperspektive

Es ist unbestritten, dass Fortbildung ein wesentliches Element zur Steigerung der Unterrichtsqualität ist, wie verschiedene Studien zur Unterrichtsqualität (z.B. die  Hattiestudie) herausgestellt haben.

Eine langfristige Fortbildungsplanung am Hannah-Arendt-Gymnasium ist jedoch eine komplexe Aufgabe, wie der Blick in das letzte Schulprogramm (2006) zeigt: Wurde hier noch die Schulung der Kollegen in schülerbezogenen Unterrichtsformen gefordert, so ist mit dem Generationswechsel im Lehrerkollegium dieses Bedürfnis nicht mehr so ausgeprägt, zumal die Referendarsausbildung in den vergangenen Jahren gerade hier einen ihrer Schwerpunkte gelegt hat und im Kollegium durch die rasche Verjüngung solche schülerorientierten Methoden bekannt sind.

Zum anderen ist die Ausrichtung und Schwerpunktsetzung unmittelbar mit der kommunalen Schulpolitik verknüpft: Die mögliche Gründung einer Gesamtschule in Lengerich würde erhebliche Auswirkungen auf das Gymnasium und eine Abnahme und Veränderung seines Schülerklientels haben: Eine z.Z. notwendige Intensivierung der Binnendifferenzierung, wie sie derzeit aufgrund des sehr heterogenen Schülerklientels sinnvoll erscheint, könnte schon bald einer Intensivierung der Begabtenförderung weichen, wenn das Schülerklientel sich auf Gymnasium und Gesamtschule verteilt.

Schließlich sei noch angemerkt, dass die Umsetzung von Fortbildung immer von einer ausreichenden Lehrerversorgung abhängig ist, die an allen Schulen schwierig ist. Zum einen liegt ein Teil der Fortbildungsveranstaltungen zeitlich so, dass die entsprechenden Kollegen vertreten und deren Unterrichtsstunden aufgefangen werden müssen. Zum anderen gibt es Fächer wie beispielsweise Physik oder Kunst, in denen immer wieder Unterricht von wechselnden Kollegen ohne feste Anstellung erteilt wird, so dass hier Fortbildungen der Schule keine langfristige Steigerung der Unterrichtsqualität ermöglicht.

Dennoch ergibt sich eine Fortbildungsplanung für die kommenden Jahre, die sich aus dem Status Quo unmittelbar ableiten lässt.

Die große Zahl an neuen, jungen Kolleginnen und Kollegen erfordert Fortbildungsangebote unabhängig von der Personalsituation oder Ausrichtung des Schülerklientels. Fortbildungen sollten hier auf zweierlei abzielen: Zum einen erfordert ein erfolgreicher Einstieg in den Lehrerberuf eine kollegiale Unterstützung hinsichtlich des Unterrichtmaterials, des schulinternen Lehrplans, der Sammlungen und der spezifischen schulischen Gegebenheiten. Wie zu Beginn des vergangenen Schuljahres sollen auch zukünftig in allen Fächern Fachgruppentreffen abgehalten werden, in denen z.B. auch unter den Fachkollegen einer Jahrgangsstufe detaillierte  Absprachen und Planungen stattfinden. Diese Treffen werden von einem sehr großen Teil des Kollegiums begrüßt und sollen in den kommenden Jahren auch mit Blick auf neu in den Schuldienst eintretende Kolleginnen und Kollegen beibehalten werden.

Gleichzeitig sollen Fortbildungen auf systemische Aspekte wie die des Classroommanagements, der Gesprächsführung oder der kollegialen Fallberatung ausgerichtet sein, um konkrete Hilfen für die ständig wachsenden, neuen Anforderungen an das Lehrpersonal zu geben. Solche Fortbildungen wurden in der Vergangenheit von der Schule mit externen Fachkräften (Supervisoren, Kinder- und Jugendpsychiater) organisiert und in wöchentlichen, vierzehntägigen oder monatlichen wiederkehrenden Veranstaltungen durchgeführt. Befragungen des Kollegiums, die in regelmäßigen Abständen hinsichtlich des Fortbildungs-bedürfnisses stattgefunden haben, zeigen, dass hier ein konstanter Bedarf besteht.

Darüber hinaus erfordert das gegenwärtig sehr heterogene Schülerklientel zusätzliche Schulung in der Binnendifferenzierung. Wenn diese Unterrichtsmethodik erfolgreich durchgeführt werden soll, so muss sie mit einem vertretbaren Maß an Vorbereitungs-aufwand umgesetzt werden, die wiederum nur durch fachspezifische Angebote zu diesem Bereich realisiert werden kann.

Schließlich wird in diesem Zusammenhang die angestrebte Inklusion von Kindern mit Behinderungen auch einen erheblichen Fortbildungsbedarf in den kommenden Jahren mit sich bringen: Fortbildungen in diesem Bereich werden sich im wesentlichen auf einzelne Kollegen konzentrieren, die unmittelbar Kinder mit einem bestimmten Krankheitsbild unterrichten. Solche Fortbildungen sind zwingend notwendig, zumal die Lehrerinnen und Lehrer in diesem Bereich kaum auf Erfahrungen oder Wissen zurückgreifen können. Gleichzeitig ist das Spektrum an Krankheitsbildern und den daraus resultierenden Bedürfnissen im Unterricht so groß, dass Fortbildungen, wie sie auch schon am Hannah-Arendt-Gymnasium wahrgenommen wurden, kaum auf andere Kinder mit Inklusionsbedarf übertragen werden können. Der aus der Inklusion entstehende Fortbildungsbedarf kann z.Z. kaum abgeschätzt werden und dürfte sich in den kommenden Jahren deutlich steigern.

Fortbildungsplanung

Für das Schuljahr 2014/15 sind zur Zeit folgende Fortbildungen geplant:

  • Ganztagsfortbildung zum Thema „Lehrergesundheit“ durch externe Kräfte
  • Fortbildung von Kollegen im Fach Informatik (Zertifikatskurs) zur Sicherung der Unterrichtsversorgung
  • Fortbildung von Kollegen im Fach Mathematik (Zertifikatskurs) zur Sicherung der Unterrichtsversorgung
  • kollegiale Supervisionsgruppe/ Umgang mit Unterrichtsstörungen durch einen externen Coach