Leitbild des Hannah-Arendt-Gymnasiums
Das Hannah-Arendt-Gymnasium[1] versteht sich als eine ihrer Namensgeberin verpflichtete, an demokratischen Zielsetzungen orientierte moderne Schule, in der Schüler*innen[2], Lehrkräfte und andere Mitarbeitende gemeinsam mit den Eltern[3] und Erziehungsberechtigten in engem Austausch Schule als sicheren Lebensraum für alle in ihr tätigen Menschen gestalten. Wer am HAG für welchen Bereich genau zuständig ist, zeigt unser Organigramm im Anhang (vgl. Anhang IV.).
Grundlage des Umgangs miteinander sind Wertschätzung, Toleranz, Offenheit und Respekt in einer "Gute(n) gesunden Schule“, deren Ziel es ist, Schüler*innen ein breit gefächertes Wissen zu vermitteln und sie entsprechend ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten umfassend zu fördern. Darunter verstehen wir nicht nur die Vermittlung fachlicher und methodischer Kompetenzen. Unser Fokus liegt vielmehr auf der ganzheitlichen Erziehung der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu selbstständig agierenden und urteilenden Persönlichkeiten. Sie werden bereit und fähig, über individuelle Interessen hinaus, Perspektiven des gemeinsamen Handelns zu entwickeln und umzusetzen und in einer von Vielfalt geprägten globalisierten Welt Verantwortung für ihr Handeln zu Übernehmen.
In Anlehnung an unsere Namensgeberin Hannah Arendt und ihr Motto „Semper apertus“ – immer offen – ist diese Redewendung Teil unseres Selbstverständnisses und unserer Motivation, sich immer wieder den stetig wachsenden und sich verändernden Herausforderungen einer modernen und von Vielfalt geprägten Schule zu stellen. Voraussetzung dafür sind ein offener Umgang untereinander und die konstruktive Zusammenarbeit in einer Atmosphäre, in der alle individuell akzeptiert und geschätzt werden. Dieser am HAG spürbare besondere „Geist“ trägt neben einer systematisch angelegten Einführung neuer Lehrkräfte und neuer Schüler*innen maßgeblich dazu bei, dass sich die Neuangekommenen schnell einleben, die schulinternen Strukturen und Abläufe kennenlernen und sich der Schule rasch zugehörig fühlen. Die nachhaltige Förderung von Demokratie ist der Schule im Sinne ihrer Namensgeberin ein zentrales Anliegen und soll daher weiterentwickelt werden.
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BnE) ist seit einiger Zeit fest im Schulprogramm der Schule verankert und versteht sich als Querschnitts- und Schulentwicklungsaufgabe für eine umfassende und zukunftsorientierte Bildung in einer globalen Welt. BnE ist dabei kein zusätzlicher Lernstoff, sondern eine Möglichkeit, sich Themen aus Umwelt, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zu erschließen und dabei bestehende Fächer- und Disziplingrenzen zu überschreiten. So hat die Schule bei ihrer Rückkehr zu G9 im WPII-Bereich sogar ein eigenes interdisziplinäres Fach „BnE[4]/Nachhaltigkeit“ eingeführt und ist dank ihrer vielfältigen Aktivitäten und ihrer Teilnahme an Schülerakademien Mitglied im Netzwerk „Schule der Zukunft“.
Eine gleichermaßen übergeordnete Querschnittsaufgabe stellt die Gesundheitsförderung dar, die wir in einem erweiterten Sinne verstehen, indem wir Körper wie Seele aller am HAG Tätigen gleichermaßen im Blick haben. Pausensport, eventuelle Bewegungsangebote innerhalb der Doppelstunde, die neue Hausordnung, die neue Handyregelung und Gesundheitstage für Schüler*innen sind nur einige Beispiele, die unsere Zielsetzung verdeutlichen. Seit dem Schuljahr 2025/26 gibt es auch zwei Beauftragte für Lehrendengesundheit am HAG. Um gesund zu bleiben, braucht es gesundheitsfördernde Strukturen und Räume, die dieser Zielsetzung zuträglich sind.
Der Schulleitung sind salutogenes[5] Leitungshandeln und Gesundheitsmanagement zentrale Prinzipien, um die bekannten gesundheitsförderlichen Dimensionen der Verstehbarkeit, der Bewältigbarkeit und der Bedeutsamkeit (nach Rolff 2010) am HAG mit Leben zu füllen. Neben der bereits erwähnten Transparenz von Entscheidungen und von Informationsstrukturen ist ihr auch die gleichmäßige Verteilung von Verantwortung und Belastung bei allen Dienstgeschäften ein wichtiges Anliegen.
Sich gemeinsame Ziele zu setzen, Strategien zu entwickeln, diese umzusetzen und zu evaluieren, sind Abläufe einer von Kooperation überzeugten Schulleitung. Voraussetzung dafür sind eine größtmögliche Transparenz und Information, damit ein optimaler Austausch stattfinden und die gemeinsame Arbeit zielführend koordiniert werden kann. In diesem Prozess arbeiten die Schulleitung, Lehrkräfte, Schüler*innen sowie Vertreter*innen der Eltern in Gremien bzw. Gruppen Hand in Hand, und zwar mit der Zielsetzung, kontinuierlich Optimierungspotentiale zu sichten, falls der Bedarf erkennbar sein sollte.
Die Qualität des Unterrichts steht im Fokus schulischen Handelns. Die umfassende Teilnahme an Fortbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen trägt dazu bei, dass Lehrkräfte ihre Kompetenzen ständig erweitern. Gleichzeitig wird eine sinnvolle Verzahnung von Schulentwicklungszielen und Fortbildung angestrebt. Ein vielfältiges Fächerangebot aus dem mathematisch-naturwissenschaflich-technischen, sprachlich-literarisch-künstlerischen Bereich ermöglicht es den Schüler*innen, individuelle Interessenschwerpunkte zu setzen:
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[1] Das Hannah-Arendt-Gymnasium wird im Folgenden mit HAG abgekürzt.
[2] Zur sprachlichen Berücksichtigung von Vielfalt und Gleichberechtigung wird im gesamten Schulprogramm der Genderstern (*) verwendet. Diese Schreibweise steht für alle Geschlechtsidentitäten jenseits des binären Modells und dient der sichtbaren Einbeziehung aller Menschen in der Schulgemeinschaft.
[3] Der Einfachheit halber benutzen wir in unserem Schulprogramm den Begriff „Eltern“ in einem umfassenden Sinne, also auch für nichtleibliche Erziehungsberechtigte.
[4] BnE = „Bildung für nachhaltige Entwicklung“
[5] salutogen = Fachbegriff für „gesundheitsfördernd, gesundheitserhaltend“ bei der Leitung von Unternehmen, Schulen u.a.
Intensive Beratung und die Unterstützung jeder Schülerin bzw. jeden Schülers sind für uns unverzichtbar. Leistungen können nur erbracht werden, wenn das Lernumfeld dazu motiviert und man sich in der Lerngruppe und in der Schule insgesamt wohlfühlt. Auftretende Probleme werden gemeinsam gelöst, das heißt in engem Kontakt zwischen dem betroffenen Kind oder Jugendlichen, den jeweiligen Eltern, Lehrkräften und der Schulleitung. Die Stufen unseres Konflikt- und Beschwerdemanagements, das turnusmäßig allen Mitgliedern der Schulgemeinde in Erinnerung gerufen wird, folgen einem systematischen Ablauf. Wo immer Menschen zusammen leben und arbeiten, kann es zu Konflikten und Missverständnissen kommen. Wir sehen diese als Herausforderung und bemühen uns um eine zeitnahe und effiziente Problemlösung. Dabei setzen wir auf eine konstruktive und lösungsorientierte Mitarbeit aller Beteiligten und achten auf die Einhaltung der Haus- und Schulordnung.
Durch die Entwicklung eines schulischen Schutzkonzeptes wurden die vielfältigen Anstrengungen zur Verhinderung sexualisierter Gewalt gebündelt, um die Schüler*innen bestmöglich zu schützen und über Beratungsmöglichkeiten und Meldewege zu informieren. Dazu trägt auch die Vereinbarung eines Verhaltenskodex durch alle am HAG Tätigen bei. Diese partizipativ zu erreichende Vereinbarung befindet sich gerade in der Entwicklung.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass alle Initiativen am HAG darauf ausgerichtet sind, unsere Schüler*innen umfassend auf ein Leben in Vielfalt und in Verantwortung vorzubereiten, indem sie:
· lernen, Wissen zu erwerben,
· lernen, zusammen zu leben,
· lernen, verantwortlich zu handeln.
Es gilt, unsere Potenziale und Handlungsmöglichkeiten in diesem Sinne auszuschöpfen.















