Was bedeutet eigentlich „Toleranz“? Was kann und will ich tolerieren? Wo liegen meine Grenzen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Wanderausstellung ToleranzRäume, die vom 07. bis 10. April am Hannah-Arendt-Gymnasium in Lengerich zu Gast war.
Herzstück der Ausstellung ist ein detailreiches Wimmelbild mit Szenen aus einer fiktiven Stadt, die auf ganz unterschiedlichen Ebenen zum Nachdenken und zum Austausch über Respekt, Toleranz, Vielfalt und persönliche Haltungen anregen. Zu sehen sindbeispielsweise Vertreter*innen verschiedener Religionen, die gemeinsam Kartoffelsuppe kochen, eine Rollstuhlnutzerin, deren barrierefreier Zugang zum „Bürger*innenamt“ durch einen Transporter versperrt ist, sowie eine Demonstration gegen Rassismus.
Die Ausstellung strebt nicht an, pauschale Antworten auf komplexe Fragestellungen vorzugeben. Vielmehr versteht sie sich als Einladung, sich mit dem Thema Toleranz aktiv auseinanderzusetzen – im Spannungsfeld zwischen individuellem Empfinden und gesellschaftlichem Zusammenleben auf Grundlage des Grundgesetzes.
Ursprünglich als Pop-up-Ausstellung vom Verein ToleranzTunnel e.V. konzipiert, wird die Ausstellung inzwischen vom Kolping-Bildungswerk Paderborn als Indoor-Ausstellung an interessierte Schulen verliehen. Am Hannah-Arendt-Gymnasium übernahm Christiane Boekhoven (Lehrerin für Englisch und Latein) die Organisation und holte die Ausstellung in Absprache mit der Schulleitung an die Schule. Tatkräftig unterstützt wurde sie dabei von Stefan von Zons, den das Kollegium bereits als Referenten zur Demokratieförderung beim letzten pädagogischen Ganztag kennengelernt hatte.
Auch beim Auf- und Abbau der Ausstellung packten viele helfende Hände mit an: Neben engagierten Schüler*innen unterstützten Laura Tiemann (Lehrerin für Englisch, Geschichte und Deutsch als Zweitsprache) sowie Julia Fiege vom Kolping-Bildungswerk Paderborn, die auch den Abtransport der Ausstellung begleitete.
So unterschiedlich die Perspektiven und Gespräche im Kollegium und in den Lerngruppenwährend der vier Ausstellungstage auch gewesen sein mögen – die ToleranzRäume haben bleibende Eindrücke hinterlassen und wichtige Denkanstöße gegeben.